Nochmals vielen Dank
Doppelpost:
Ich bekam den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf. Durch meinen MS-Schub fehlte mir seit Jahren eine Jahreswechseltour, irgendwie unbefriedigend

.
Eigentlich wollte ich sie im März/April nachholen, aber da muckte das Knie, wochenlang war Laufpause angesagt.
Ab nächster Woche beginnt eine neue Phase: traditionell besonders starke Herausforderungen in der Firma, dazu bei uns Großbaustelle Küche sowie einige private Sorgen, also was macht man dann, um sich mal den Kopf frei zu pusten?
Richtig, den Jahreswechsellauf mitten im Sommer, egal ob Karwendel noch in den Knochen steckt und es heute mollig warm vorhergesagt war
Ich trabte mit Rucksack, einem Oatsnack und 0,5l dünne Pampe los. Es war zwar schnell(dieses Wort bei mir

) zäh

, aber es lief.
Wie schon beschrieben über meine Hausburg, später zum Römerhügel mit dem grandiosen Blick weit, weit, weit zurück. Genau dieses Gefühl fehlte mir beim letzten Mal mit Nebel. Runter ins Jagsttal wird es langsam(dieses Wort passt bei mir besser

) richtig warm, die Reserven schwinden. Ich trabe trotzdem weiterhin einen 7.10er Schnitt, mehr geht nicht, aber für die Strecke ist es für mich durchaus ok.
Plötzlich endet mein Radweg an einer Absperrung. Mist, was jetzt? 21 Km zurück ist keine Alternative. Zum Glück ist Samstag, also schleiche ich verbotenerweise durch die Baustelle, quere bald in den Wald. Es geht aufwärts. Nicht mit mir, mit der Strecke
Unzählige schlanke Fans treiben mich voran, sie wollen mein Blut

.
Heute beim Zeitungslesen habe ich gelernt, dass die unfruchtbar gezüchteten Männchen wohl nicht stechen.
Egal, ich stolpere durch die trockengelegte Kasterlee-Trainingswiese, schnaufe die Rampe(nicht die ganz besondere, aber die nach 26km nicht viel weniger schlimme

)
hoch, stöhne auf meiner Tour der Leiden(vor Jahren schon aus gegebenem Anlaß so getauft

), stolpere(aber falle nicht, gibt ein extra Thema, da ich einen interessanten Tipp erhielt), schwanke aus dem Wald, genieße die grandiose Aussicht ins Tal, weniger das Runterholpern, der Ofen ist aus

, kein Trinken mehr, keine Energie, Füße streiken, die Erkenntnis reift, man bin ich dämlich

, nützt nichts, weiter, Schnitt hält sogar, bei Km 35 und 4.11 Std. ist Ende Gelände. Rund 7.10min/km ist hier durchaus üblich, die letzten 2km teils steil bergab schenke ich mir, so ganz traue ich meinem Kreislauf nicht mehr

.
Nach 4.30Std., knapp 37km und rund 600 HM jeweils rauf sowie runter bin ich daheim. Völlig breit, alles schmerzt und trotzdem bin ich hochzufrieden. Der Kopf ist frei, das Chillen kann beginnen
