think-or-thwim hat geschrieben:
outergate hat geschrieben:
think-or-thwim hat geschrieben:
wehaka hat geschrieben:
think-or-thwim hat geschrieben:
... haben wir zumindest dem Christentum einiges zu verdanken!
Was denn?
Einen Großteil unserer moralischen Werte beispielweise!
auch atheisten haben werte. viele davon ähnlich oder gleich den christlichen werten. und viele davon finden sich wiederum in anderen religionen. ich finde es daher vermessen, diese werte immer als "christlich" zu bezeichnen. es sind ja eigentlich universelle werte.
Unsere "westlichen" Werte (und die sind zumeist christlich geprägt) wird man in vielen Regionen dieser Welt, in denen andere Religionen vorherrschen, nicht wiederfinden. Daher kann man durchaus nicht von universellen Werten reden. Dort hält man die dort vorherrschenden für universell!
Atheismus und christliche Werte müssen nicht im Gegensatz zueinander stehen. Warum auch?
Obwohl ich völlig "unkirchlich" und wenig religiös erzogen wurde, kann ich eine christlich geprägte Erziehung nicht leugnen.
Interessanterweise benötigen Werte ein Bezugssystem, innerhalb dessen sie funktionieren. Deshalb ist es ja so schwer, unsere westlichen Werte - die sich stark durch das Christentum und in der Auseinandersetzung mit diesem, man denke nur an die Aufklärung, gebildet haben - in andere Weltteile zu verpflanzen. So mancher Wert oder moralische Vorstellung mag universell erscheinen, aber die kulturellen Kontexte sind doch sehr unterschiedlich.
Ich bin schön katholisch aufgewachsen und war mehrmals kurz davor, aus der Kirche auszutreten, habe es aber doch nicht über das Herz gebracht, obwohl ich nicht gläubig bin. Letztendlich lebe ich in einer christlichen Kultur. Meinen Standpunkt würde ich schlicht als agnostisch bezeichnen.
Aber nochmal zurück zu den Werten und ihren Bezugssystemen. Letztendlich sind Werte so etwas wie ein Gesellschaftsvertrag, den eine bestimmte Gruppe geschlossen hat. Wenn ich micht meinen Wertvorstellungen in den Bergen Afgahnistans zurecht kommen muss, kann das sehr schnell schwierig werden. Einfach mal ein hübsches Mädchen anquatschen ist da nicht drin.
Diese Differenzen kann man natürlich auch innerhalb eines Landes antreffen, wenn auch der gemeinsame Haushalt an Werten größer ist. Aber dragattack hat bereits gesagt, wie gut es in einem bayrischen Dorf ankommt, wenn er mit seinem Freund Händchen hält.
Nur würde ich auch davor warnen, Werte als rein kulturelles Phänomen zu betrachten. Dann hätte jeder Kulturkreis seine Entschuldigung für Menschenrechtsverletzungen. Darin liegt für mich auch der Vorteil der Aufklärung, das diese versucht, rational vorzugehen (was natürlich auch nicht ohne Probleme geht).