Soderle. Dann schreib ich mal ein paar Zeilen zu gestern. Ich versuch, mich kurz zu fassen War eh alles relativ unspektakulär
Dieses Mal hab ich's richtig gemacht und mir eine Woche vorher Urlaub genommen. Kein Chef, der mich stressen konnte

und es war nochmals ausreichend Zeit, um noch ein paar gute Trainingseinheiten in Ruhe ohne Hektik zu absolvieren. Zeit zur Regeneration war somit natürlich auch mehr.
Vor allem beim Schwimmen konnte ich in den letzten zwei Wochen nochmals ein paar recht gute und längere Einheiten im Freiwasser machen, die mich letzten Endes bei der ersten Disziplin gerettet haben dürften. 30 Schwimmkilometer in Vorbereitung auf eine LD sind ja nicht gerade komfortabel.
Naja, am vorletzten Tag hab ich leider beschissen geschlafen, konnte aber am Freitag noch ein paarmal den Tag über kleine Schläfchen machen und abends um kurz vor zehn bin ich dann eingepennt und hab super durchgeschlafen und bin pünktlich eine Minute vor Klingeln des Weckers aufgewacht. Perfekt. Ich hab mich gut ausgeruht und fit gefühlt.
In der Früh hat's leider ausgiebig geregnet, was ich beim letzten Zurechtmachen des Gerödels in der WZ immer relativ nervig finde.
Das hat mich gestern aber nicht wirklich gestresst.
Das Schwimmen war sehr gut. Ich hatte ein paar Minilöcher, von denen ich mich aber immer sehr schnell erholt habe. Gefühlt bin ich sehr konstant durchgeschwommen. In der ersten Runde hab ich mal einen Umweg von ca. 50-100m gemacht. Ich bin irgendwie mit den Blaukäpplern von der MD mitgescchwommen, die nach der letzten Boje ein klein wenig nach links in Richtung Ausstieg schwimmen, während die LDler leicht rechts abbiegen, um auf die zweite Runde zu kommen. Hab mich schon gewundert, dass da keine roten Kappen mehr in meiner Nähe waren. Ich bin also einen kleinen Extrabogen geschwommen.
Beim Wechsel hab ich mir recht viel Zeit gelassen. Auf die letzte Minute kam's mir da heute nicht an. Nach geschätzt 500m auf dem Rad oder sogar noch später hab ich auf die Uhr auf dem Garmin geschaut und sah, dass es 08:15 Uhr war. Ich konnt's fast nicht glauben im ersten Moment. Das bedeutete nämlich 1:15h für Schwimmen, Wechsel und einige hundert Meter Rad, was deutlich besser als erwartet war.
Motto für das Rad war, ca. 190 Watt oder leicht drunter zu treten, aber mit dem Puls auf alle Fälle nicht großartig über 160 im Schnitt zu kommen.
Ich bin den Radpart wie ein Uhrwerk abgefahren. In den ersten vier Runden war ich total konstant bei 190-191 Watt. Die Geschwindigkeit in der vierten Runde wurde etwas langsamer, weil leicht Wind aufkam. Ab 140km wurde es etwas schwerer und ich hab vorsichtshalber leicht rausgenommen.
Es blieben dann 186 Watt im Schnitt und Puls 159, was deutlich unter dem war, was ich bei den letzten beiden LDs gefahren bin. Das Radeln war einfach nur stoisch abgespult. Ich wurde gerade mal von zwei Leuten überholt.
Letztlich hatte ich die 13. beste Radzeit. D.h. es waren wohl ein paar Profis und eine Handvoll AKler schneller. Da kann ich nicht meckern nach 4500 Rad-Kilometer seit Januar.
Laufen. Naja, das war dann unerwarteterweise von Anfang bis Ende eine ziemliche Qual. Zwar bin ich die erste Runde noch brauchbar angelaufen, hab aber eigentlich schon nach 5km gemerkt, dasss ich diese Pace nicht halten würde können. Ich kam nie auch nur ansatzweise in eine Phase, wo ich sagen könnte, dass sich das wie Laufen angefühlt hat.
Irgendwann nach 13km oder so musste ich mal in die Büsche abbiegen. Das hat wohl 2-3min gekostet. Ist mir bisher auch noch nicht passiert.
Ziel war ja eigentlich, konstant Nahrung aufzunehmen und mir die Gels auf Gedeih und Verderb reinzuwürgen. Und eine 03:30 sollte dabei rauskommen.
Naja, bis km 17 oder 18 hat das noch halbwegs geklappt. Ich hab's da wahrscheinlich sogar ein wenig übertrieben mit der Menge, weil ich ultra Schiss hatte, wieder in ein Energieloch wie in Nizza 2014 zu kommen. Ab da war's dann aber auch vorbei und ich hab das Zeugs einfach nicht mehr runterbekommen. Dann bin ich auf Bananen umgestiegen, die ich an den Verpflegungsstellen schnell gehenderweise gegessen und mit ausreichend Wasser runtergespült habe. Zusammengerechnet kamen da dann natürlich einige Extra-Minuten zusammen. Jedenfalls war ich dann ziemlich demoralisiert, weil diese Sache schon wieder nicht richtig funktioniert hat.
Nach dem Genuss von einigen Stücken Banane in der letzten Runde wurde es am Ende hin wieder besser und ich kann allen Ernstes behaupten, dass die letzten 2 Kilometer genau DIE waren, die sich am Besten angefühlt haben.
Was hab ich falsch gemacht? Auf dem Rad überpaced? Meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich aus oben genannten Gründen. Maximalpuls auf dem Rad hab ich 203. Gestern waren es 159. Bei der Radstaffel in Roth 174. Ich bin deutlich unter den Wattwerten geblieben, die meinen ausgiebigen Intervalltrainings entsprechend realistisch waren. Ich hab am Ende der Radstrecke bewusst rausgenommen.
Ich vermute:
1) Es waren zu wenig lange Ausfahrten unter den 4500km. Dazu hatte ich einfach keine Zeit. Es waren vor Roth schon nicht viel lange Sachen und nach Roth bin ich einmal 262km gefahren und einmal 130km. Der Rest war glaub immer unter 100km. Sprich, obwohl meine Pace auf dem Rad wohl theoretisch absolut OK war, sind die Muskeln wohl einfach nicht genug ermüdungsresistent gewesen für den Lauf danach
2) Die Laufkilometer in der Vorbereitung waren natürlich auch zu wenig. 1000km in 8 Monaten ist schon das Mininum. So richtig qualitativ bin ich ja erst wieder seit 4 Wochen gelaufen, als ich mich für Podo entschieden habe. Vor Roth bin ich ja 6 Wochen fast gar nicht gelaufen. Vielleicht meist 20km pro Woche und hier und da auch mal 10 Tage gar nicht. Wenn man sich's genau überlegt, kann da auch nix Richtiges bei rumkommen.
Zur Ernährung: Also die ganze Zeit Gel beim Laufen wird bei mir nie funktionieren. Das steht jetzt fest. Denn gestern war's ja nicht mal warm.
Sprich, ich werde das beim nächsten Mal ändern und mir auch beim Laufen fertig gemischtes Zeugs reichen lassen oder mitführen, und zwar in 125ml Fläschchen. Nach 20min ein Fläschchen reinstürzen, nach weiteren 20min nochmals ein Fläschchen und dann nach weiteren 20min eine gute halbe Banane an der Verpflegung mit kurzer Gehpause und ausreichend Wasser. Dann das Ganze von vorne. Das müsste funktionieren.
Und: Mit 1000 Laufkilometern trete ich bei keiner LD mehr an. Das wird auch bei ausreichend funktionierender Verpflegung nicht richtig funktionieren.
Ich brauche jetzt mal ein Jahr mit ausgiebig Lauftraining, um auf den nächsten Level zu kommen. Nächstes Jahr hab ich wegen Hausbau eh nicht viel Zeit für Radeln und Schwimmen. Daher: Hauptaugenmerk Laufen und hoffentlich mal an die 2500km in 2016. 2016 schon ne Quali anzustreben ist glaub utopisch. Dafür war das gestern meilenweit entfernt und Zeit hab ich ja eh nicht viel.
So, das ist jetzt recht nüchtern ausgefallen. Aber dafür war die ganze Aktion ja auch gedacht. Einfach noch ein paar Erfahrungen sammeln.
Ach: Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mir gestern auf den 42km vorgenommen habe, keine LD mehr zu machen. Angefangen hat das wohl schon bei km 5 oder so, als ich realisiert hab, dass ich nicht mal für kurze Zeit in meinen Rythmus kommen würde.

Jetzt schau'mer mal, wie schnell ich mich von der Aktion erhole und ob der MUC Marathon am 11.10. Sinn macht. Kann ich noch nicht sagen. Zudem weiß ich überhaupt nicht, ob ich an diesem WE überhaupt Zeit hab. Jenachdem, wie die mit dem Rohbau vorankommen, muss ich wegen der Elektrikverlegung dann irgendwann mal ziemlich ackern, um im Zeitplan zu bleiben. Da dann mal eben noch nen Marathon einschieben ist wohl recht dämlich. Aber vielleicht geht sich's ja zeitlich doch noch aus. Wird dann halt wieder spontan. Wie Roth und Podersdorf halt auch.

PSPS: Endfazit zu gestern: Eigentlich hatte ich einen guten Tag und arg viel mehr wäre auf der LD nicht gegangen. Ich glaube, auf der MD hätte ich gestern ein Bombenrennen hingezaubert. Dafür wär mein Training ziemlich perfekt gewesen. Hätte, hätte, könnte......
