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Gerade so in den Urlaub gerettet. Das war noch voll hektisch
Wenigstens durfte ich heute mit ausdrücklicher Erlaubnis der Open-End Sitzung zum ersten Mal seit zwei Jahren fernbleiben. Über 12 Stunden heikler Stress wäre nicht so toll gewesen. Auch bei Herzblatt waren die letzten 10 Tage megaanstrengend.
Jetzt muss ich erst mal durchschnaufen und an Roth denken. Ob es ein Schwimmen ohne Neo wird(für mich ist alles unter 28 Grad kalt ), eine Windorgie auf dem Rad(wo ich eh noch nicht mit Aero fahren kann ) oder eine Hitzeschlacht mit Gewitter beim Laufen(Hitze, zur Not naja, Gewitter wie 2012 als zwei Emuherzen zueinander fanden ), schau mehr mal.
Genügend Gründe, sich verrückt zu machen, aber auch die Chance etwas Außergewöhnlich Schönes zu erreichen.
Mal sehen, ob Engelchen oder Teufelchen sich durchsetzen
Allen viel Spaß und Erfolg in Roth, ich hoffe, ich sehe einige

Viel Glück und ein gutes Rennen!

Ich hoffe, ich erwische dich. Untern meinen "Favoriten" bist du eingetragen

Wir werden das Ding schon rocken - notfalls im Wandertempo m Kanal - Hauptsache
gesund ins Ziel

DU

Andy

Gut vorhergesehen

Der Stolz vergeht, der Schmerz bleibt

Ich werde nachher noch ausführlicher schreiben, vorab nur ganz, ganz lieben Dank für die supernotwendigen Aufmunterungen zwischendurch . Sie waren meine Rettung.

Doppelpost:

Herzlichen Dank für Eure Wünsche und Anfeuerungen .
Wir fuhren erst am Samstag, war absolut stressfrei.

Kennt Ihr noch das Murphysche Gesetz?
Irgendwas muss immer schiefgehen. Bei einer nahezu perfekten Vorbereitung bleibt ja nur noch das Rennen selber

Der Stolz vergeht, der Schmerz bleibt .

Ich bin ja schon durchaus einiges gewöhnt, aber gefühlt war ich noch nie solange und so intensiv nahe meiner individuellen Schmerztoleranz .

Doch der Reihe nach.
Vor dem Start noch nette Gespräche mit Hanse, Andy und es war mir auch besonders wichtig, Bellas Liebesten alles Gute zu wünschen. Bis jetzt perfekt

Beim Schwimmstart fühlte ich mich beleidigt . Meine ältester Neo, durch die ganzen Verbotsankündigungen demotiviert , verweigerte seinen Dienst und, das nehme ich persönlich , meinte unbedingt auch noch in der Hüftgegend sich ein faustgroßes Loch gönnen zu müssen .

Euphorie ist der größte Feind eines Langdistanztriathleten
@Hanse, ich hätte früher auf deine Warnungen hören sollen

Beim Schwimmen ordnete ich mich, ist ja die vorletzte Startgruppe , recht optimistisch ein. Da mir anfangs andauernd Mitstreiter füßepatschend im Wasserschatten hingen, nicht völlig unrealistisch. allerdings blockierte ziemlich schnell meine linke Schulter, schmerzfreie Bewegung war nicht mehr drin, Mist .
Orientierungslos wie üblich paddle ich kreuz und quer. Irgendwann ist das Elend überstanden. Zum Glück erfahre ich erst nach dem Rennen, dass ich mit 1.29 Std. trotz versucht höherer Intensität meine schlechteste Schwimmzeit ever ablieferte .
Zumindest der Wechsel klappte, außer meinen Kienleähnlichen Bemühungen ein ärmelloses, lockeres ! Shirt anzuziehen, problemlos.

Rad war genial .
Bis Höhe Kalvarienberg , dann dachte ich doch an Hanses Warnung und nahm Tempo raus.
Vorher überholte ich locker aufrecht erstaunlich viele Athleten in Aeroposition, konnte diese zeitweise sogar problemlos selber fahren, das machte Spaß .
Dass ich in der Wechselzone vor zwei verschlossenen WC-Häuschen stand und so dauerhaften Blasendruck hatte, nahm ich nach erster Frustbewältigung als Ansporn nicht locker zu lassen .
Motto war eh, alles als Chance zu sehen und das Positive raus zu kitzeln .
Mein Durstgefühl wurde immer kritischer , meine sonstige Mischung passte an diesem Tag nicht. Energie war aber da.
Ab Eckersmühlen trank ich verstärkt auch Wasser musste dies aber innerhalb der Station erledigen, aufnehmen, trinken, entsorgen .
Runde 1 waren noch vernünftige Windverhältnisse, in Runde 2 meinte ich zu stehen . Ich sah auch immer mehr Sportler, die sich am Straßenrand ausruhten oder aufgaben, einen Unfall bei einer Abfahrt . Da er schon versorgt wurde, fuhr ich weiter, hatte aber jetzt keinen Nerven mehr für Risiko.
Bei Km 140 war bei mir der Ofen aus . Schmerzen in den Händen, Armen und Fußballen . Ich konnte nicht mehr schmerzfrei treten noch mich auf das Rad stützen. Da nutzte es auch nichts, dass dies heuer schon etliche Male im Training relativ problemlos klappte.
Ich wurde immer langsamer und unlustiger, so das übliche Langdistanzfeeling zwischendurch halt
Selbst Straßenräder zu überholen wurde jetzt zu einer Herausforderung und Qual. Nur noch ab vom Rad .

Ich konnte es kaum glauben als ich Dein Rad nach dem Schwimmen in der WZ sah - und noch erstaunter wie locker Du dann an mir vorbei gerollt bist

Das war schnell vorbei

In der Wechselzone betreute mich eine sehr nette Helferin . Nach kurzer Plauderei über mein Motto: Wer nicht schnell kann , sollte lange Wollen, MS und lieben Wünsche trabte ich weiter.
Linke Schulter putt, Bizeps putt, Hände putt, Fußballen putt, Beine Matsch , aber das größte Thema war ab sofort Energie contra Seitenstechen
Da ich mich noch pappsatt fühlte und weiterhin extremen Durst hatte sowie Salz ohne Ende ausschwitzte, nahm ich nur noch Wasser. Arne hat darüber bestimmt schon eine Sendung gedreht, aber, wie er auch mal erwähnte, in einer bestimmten "Todeszone" ist vernünftiges Denken nicht mehr möglich .
An der Lände verzichtete ich auf meine Trinkfläschchen mit Pampe, klasse Eigentor
Unser UNICEF Schild sah ich ebenso wie überraschend ein weiteres für Startnummer 3090, das half
Am Kanal lief es im Gliding-Stil langsam, aber es lief.
Wie heißt es so schön, wenn es kritisch wird: Arsch zusammen kneifen. Da ist was wahres dran . Die Pomuskulatur übernahm ab sofort

Schwand ist mein Waterloo . Mir wurde warm, mein Kreislauf wollte jetzt auch mitmischen .
Früher war ich ja relativ hitzeunempfindlich, aber die MS verträgt sie gar nicht .
Stimmung an der Schleuse war allerdings super, einer dieser drohend verstärkt sentimental zu werdenden Momente.
Bei ca. Km 14 Notfall Cola, etwas später Aufmunterungen unter anderem durch Hörnchen, Thorsten und Icey, ganz lieben Dank dafür
Strategisch geschickt platziert wartete Herzblatt bei KM 21 . Kann es eine größere Motivation geben?
Ab dann auch wieder mit Pampe weiter nach Eckersmühlen, meinem Endziel Laufen. Meine Füße schmerzen bei jedem Auftreten. Die Urinstinken kommen durch, Ärger, Überlebenswille, Jagdtrieb . Anderen geht es noch schlechter. Schildkröte überholt Schnecke
In Eckersmühlen super Stimmung, kalte, klasse unverdünnte Cola, Lebensgeister erwachen (ok so kurz wie halt ein Zuckerschuss wirkt )
Wende ohne Strafrunde, Homefamily mit Schwämmestand begrüßt, traben, traben, traben.
Andy getroffen, macht einen zuversichtlichen Eindruck für ein Finish, Respekt

Ich denke, wie unfair es ist . Wenn ich denjenigen finde, der die Kilometerschilder auf dem Rückweg in größeren Abständen aufstellt
Ich kann nicht mehr, ich will gehen, aufhören, schleichen. aber das ist keine Option . Es ist kein Wettkampf, es ist ein Symbol . Im Leben gibt es immer wieder unangenehmes, will ich dann kneifen? Meine Stimmen wieder bestens uneinig
Aus Trotz trabe ich sogar die Rampe vor Roth hoch, noch 3 Kilometer, ist doch keine Strecke. Nein, ist hart, so lang . ich schnaufe wie eine Dampflok, bin kurz davor einen archaischen Urlaut zu brüllen , Marktplatzstimmung immer noch genial, ich glaube jetzt an das Finish. Noch Hörnchen abgeklatscht, Stimmung aufgesaugt, Ziel erreicht

Aber alle erfahrenen Rothstarter wissen, das Rennen ist noch nicht zu Ende .
Medaille, Finishershirt, holländischen Keks und Regensburg Anhänger bekommen, aber Kreislauf muckt jetzt erfahrungsgemäß . ich vermeide das überfüllte Zelt, versuche beim Gehen mich zu stabilisieren, versuchen später zu trinken oder zu essen. Geht nicht .
Erfahrung macht klug, ich suche den Arzt, warne ihn vor, möchte aber aufgrund diverser Vorbehalte von hafu und anderen keine Infusion, sondern nur unter Aufsicht etwas ausruhen . Treffe dabei Hanse, gratuliere ihm zu seinem super Rennen (Frühform bestens vermieden ). Gerade bevor Herzblatt Alarm schlägt, bin ich wieder fit .

Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt


Herzlichen Dank für die zahlreiche sehr liebe Unterstützung auf dem Weg zu meinem Jungbrunnen

Klasse geschriebenen - aber wieder kein gemeinsames Finishergetränk geschafft - was sagt uns das ?

Nur sicher nicht 2016

Viele Grüße

Andy