Challenge-Wochenende ...
Dieses Jahr bin ich am Donnerstag vormittag ganz entspannt angereist. Als erstes: Claim auf dem Heuberg abstecken. Diver war auch schon da und hat uns einen Platz möglichst fernab der Hardtsee-Mafia ausgesucht. Den Krach und Zigarettenrauch braucht man wirklich nicht. Abends dann mit einigen Emus getroffen und nett gegessen, getrunken und geplaudert. Am nächsten Vormittag noch eine kurze Radeinheit von 30 min mit Drullse gefahren und ausgiebig gefrühstückt. Nachmittags zurück zum Heuberg und weiter auf die Nudelparty. Die Emu-Truppe wurde immer größer. Pappsatt ging es dann zurück auf den Heuberg und mit Ohrenstöpseln ins Bett.
Am Samstag werde ich so gegen 8:30 wach und habe von der großen Scheiße mit den Autos der anderen in dem Nazi-Hotel erfahren. Einfach unglaublich. Der Tag vergeht dann wie üblich unglaublich schnell. Leute treffen, Rad einchecken, wieder Leute treffen, kurz bei Anja zum Kaffee vorbeischauen, Essen auf dem Heuberg bestellen, warten ... warten ... warten, Essen, nicht wirklich satt sein, mit Benny das Auto in Zielnähe in Roth abstellen, auf dem Rückweg noch beim McDonalds vorbeischauen, halbwegs satt sein und gegen 23 Uhr ins Bett gehen.
Check-in war mal wieder "witzig". Die eingesetzten KR sind echte Psychos

. Ein paar Meter vor mir wurde einer zurückgeschickt, er solle sich seinen Sattel "gescheit einstellen". Die Spitze ragte geringfügig nach oben. Mir ist nicht klar, mit welcher Regel diese Abweisung abgedeckt wird. Wenn der Typ drauf sitzen kann, ist das seine Sache. Der Typ brauchte auch bei jedem so lange, also habe ich eine andere Schlange gewählt und war sehr nett und freundlich zu der Kampfrichterin. Mein (abgedremelter) Giro-Helm war für sie auch in Ordnung, obwohl sie natürlich genau drauf geachtet hat. Es wurden aber wieder haufenweise Helme zurückgewiesen. Drinnen durfte nichts am Fahrrad abgedeckt werden. Weder eine Plastiktüte über den Sattel, noch eine Tüte über die Kette noch eine Folie um die Oberrohrtasche. Auch hierfür gibt es keinen Passus in den DTU- oder ITU-Regeln. Dass der Helm zwecks Kontrolle offen zu liegen hat ist ja noch ok, der Rest ist aber Willkür.
Am Sonntag klingelt der Wecker um 5 Uhr. 400 g Butter-Brioche und eine Apfelsaftschorle getrunken und die Beutel fertig gepackt (am Vorabend war es plötzlich schon wieder dunkel und die Taschenlampe hatte ich zu Hause vergessen). Erfreulicherweise war um kurz vor 6 Uhr KEINE Schlange am Klo und danach ging es in die Wechselzone. Als wir ankamen, wurde gerade durchgesagt, dass der Schwimmzielbereich in 5 Minuten geschlossen wird und alle roten Beutel dann dort liegen müssen. Gutes Timing

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Nach dem fertig machen der Ausrüstung und Neo anziehen geht es ins Wasser. Da die vorige Gruppe 15 min vor uns startet, haben wir richtig viel Zeit. Darum stelle ich mich auch noch einmal ans Ufer und dann macht es einen kleinen Ritz und ich weiß, dass ich mir mit irgendwas in den Fuß geschnitten habe. Zum Glück war es ein nur sehr oberflächlicher ca. 4 cm langer Schnitt unter der Ferse, der nicht oder kaum blutete, wie ein anderer Athlet beim Begutachten sagte. Das wäre es gewesen, wenn der Wettkampf nach dem Durchnässen des Neos beendet gewesen wäre.
Schwimmen war normal. Wenn mal jemand eine 3,8 km lange Strecke zu vermessen hat, kann ich ihm die Abschwimmen. Wenn knappe 1:08 rauskommen, passt die Länge. Also auch heute wieder wie immer: knapp 1:08.
Nach dem Wechsel brauchte ich einige Zeit, um mich auf dem Rad wohlzufühlen, dann ging es aber ab. Erste Runde 85,5 km in 2:28, zweite Runde in 2:32 und dann noch 15 min für die letzten 9 km nach Roth hinein. Bei dem doch recht frischen Wind war eine 5:15 top und ich fühlte mich jederzeit richtig gut. Auf der zweiten Runde habe ich noch viele überholt, die anscheinend schon ordentlich ihr Pulver verschossen hatten.
Beim Laufen wollte ich total locker loslaufen. Mit 14 min für die ersten 3 km und 1:18 nach 16 km schneller als geplant, bis zum Halbmarathon wieder eine Minute eingebüßt und bei 25 km war ich wieder beim 5er-Schnitt angekommen. Für Sub-10 hätte ich eine 3:32 laufen müssen, aber mir war da schon klar, dass das nichts werden würde. Angesichts des bescheidenen Lauftrainings der letzten 20 Monate (ca. 700-800 km) nicht unerwartet und es lief doch besser als gedacht. Auf den km mit Verpflegungsstation habe ich meist so um die 5:30 gehabt, ansonsten immer noch etwas mehr als 5:00. Mit einem 3:37er-Marathon bin ich dann reingekommen. Hätte ich mir selbst vorher kaum zugetraut. Endzeit damit 10:04:59 und die PB um gute 5 min unterboten

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Das Feuerwerk nach der Finishline-Party war mal wieder Weltklasse und erneut besser/größer als im Vorjahr. Auf dem Heuberg wurden dann noch ein paar Biere geleert, bevor es gegen 2 Uhr nachts ins Bett ging. Nach der heutigen Siegerehrung (wo wir doch schon vor dem Ende aufbrachen) habe ich das Triahörnchen noch schnell zu Hause abgeliefert, sind super durchgekommen und hier ging es dann ans auspacken.
Jetzt liege ich hier auf der Terrasse und mir tun die Beine erwartungsgemäß ziemlich weh. Heute abend geht es nur zum Bier trinken ins Schwimmtraining

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Danke an alle Emus und alle anderen für dieses wieder mal wunderbare Challenge-Wochenende

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