Hier mein Kurzbericht vom diesjährigen Wettkampf:
Beim Check-In am Samstag schon Stress gehabt, weil der Kampfrichter einen Haarriss in meinem Helm entdeckt. Den habe ich nie bemerkt, da ich zum Radfahren nie meine Lesebrille aufsetze

. Der Stand vor dem Check-In hat keinen passenden Helm mehr für meinen Westfälischen Dickschädel, also zum Buchstaller geflitzt, neuen und gut passenden Helm gekauft, und damit erfolgreich eingecheckt. Uff, Adrenalinpegel wieder runterfahren ...
Abends zeitig ins Bett, aber miserabel geschlafen. Lags an der Tasse Espresso und der halben Tasse Kaffee irgendwann am Nachmittag? Keine Ahnung ...
Am Schwimmstart vertreiben laute Musik, der Sprecher und das allgemeine Gewusel meine Müdigkeit. Beim Schwimmen fühle ich mich dann recht gut, aber der Blick auf die Uhr beim Ausstieg versetzt mir den nächsten Schock: 3-4 Min. langsamer als geplant und deutlich meine bisher schlechteste Langdistanz-Schwimmzeit. Torkelig wie ich nach dem Schwimmen bin komme ich beim Aufnehmen meines Kleiderbeutels auch noch ins Trudeln und nehme im Fallen noch 2 von den Schildern mit, die die Nummern der Beutel anzeigen.
Der Wechsel läuft dann für meine Verhältnisse ganz ordentlich, auf dem Rad läufts aber die ersten 40km nicht so toll. Liegts vielleicht doch am schlechten Schlaf in der Nacht? Eigentlich rechne ich mir da für den Wettkampf schon nicht mehr allzuviel aus. Gegen Ende der ersten Radrunde meint dann noch ein Kampfrichter, dass ich wohl nicht so sauber fahre wie eigentlich auch mein Anspruch an mich selbst ist und brummt mir 8 min. Zeitstrafe auf, die ich kurz vor Eckersmühlen absitze
Auf der 2. Radrunde gehts mir dann aber richtig gut und mein Schnitt erhöht sich gegenüber der 1. Runde. Der 2. Wechsel ist dann ebenfalls OK, trotz kurzen Besuchs in einem der Dixie-Klos. Ich fasse beim Laufen relativ schnell tritt, nach 2-3km kommt mir Chrissie Wellington entgegen, die Dank meiner Anfeuerung dann eine neue Weltbestzeit aufstellt
Mein Tempo liegt auf den ersten KM zwischen 5:10 und 5:15 und ich versuche mehrmals erfolglos, mich etwas zu bremsen. Also laufe ich zunächst mal in diesem Tempo weiter, fühle mich auch ganz wohl dabei. Nach (fast) exakt 1:50h passiere ich die 21km Marke, auch wenn die Beine jetzt schwerer werden, kann ich das Tempo zunächst weiter halten.
Dann doch eine kleine Schwächephase, bis zur 2. Wende verliere ich gut 2 Min. auf meinen Schnitt aus der ersten Hälfte. Ein paar handgemalte und doppelt vorkommende Kilometerangaben im Bereich der 2. Wende sorgen für etwas Verwirrung und ich kann mein momentanes Tempo nicht richtig abschätzen. Gefühlsmässig gehts aber jetzt wieder besser und die nächsten KM zeigen, dass mein Tempo tatsächlich wieder zunimmt. Auf den letzten KM vom Kanal weg Richtung Ziel zwickts etwas in den Oberschenkelbeugern und ich denke 'bloß keinen Krampf mehr auf den letzten Metern'. Alles geht gut, und mit neuer persönlicher Langdistanz-Marathon Bestzeit laufe ich überglücklich ins Ziel ein. Nach verhaltenem Start ist es am Ende doch noch ein toller Wettkampf für mich geworden. Ziehe ich die 8 min. Penalty ab, war ich sogar nur 1 min. langsamer als meine PB vom Jahr 2000 (in Kulmbach). Es paßt dann aber ins Bild, dass ich statt des Finisher-Shirts eines mit Aufdruck 'Relay' bekomme, was ich leider erst am anderen Morgen bemerke. Bei der Siegerehrung will ich das Hemd dann umtauschen, es gibt aber keins mehr in meiner Größe. Man verspricht mir allerdings, mir das richtige Hemd nachzuschicken und auch das Relay-Hemd darf ich anbehalten
Fazit: trotz kleinerer Pannen ein toller Wettkampf, es hat Spaß gemacht - auch meiner Frau beim Zuschauen.
viele Grüße,
Meinolf