felix__w hat geschrieben:
Wie ging es dir Tom? Bist du mit der Zeit den Umständen enstrechend zufrieden? Die zweit Hälfte hattest du scheinbar wirklich etwas zu kämpfen.
Wie vermutet, war es ein wenig anstrengend

. Das fing beim Wetter an: Regen ohne Ende. Dadurch hatte es viele Pfützen auf der Strasse. Nach ca. 12 km waren meine Schuhe mit Wasser gefüllt und wegen der Kälte wich das Gefühl aus den Zehen. Ab KM 15 kamen dann die ersten Blasen, leider an der aufgeweichten Haut des Fussgewölbes und nicht an den Zehen, denn dort hätte ich sie ja nicht gespürt. Beim KM 20 dachte ich, wie schön es wäre, wenn ich nur ein HM zu absolvieren hätte, denn ich spürte schon deutlich die Müdigkeit und fror an Füssen und Händen. Ich hatte die grösste Mühe alle KM den roten Knopf auf der Polaruhr zu drücken und brauchte oft mehrere Versuche, denn meine Finger fühlten sich schon sehr klamm an.
Bei KM 25 kam dann ein Highlight, denn ich überholte Roman Kilchsperger (CH TV/Radio-Moderator). Ha, dachte ich, so wie der aussieht, geht es ihm noch schlechter als mir. Letztes Jahr hatte ich ihn erst bei KM 41 abfangen können

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So zogen sich die folgenden KM fast endlos dahin. Obschon ich auch immer etwas langsamer wurde, konnte ich im letzten Viertel noch diverse überholen, das gab immer wieder etwas Auftrieb. Die Beine fühlten sich echt

an und ich spürte das fehlende Training, denn dieses Jahr hatte ich nur 3 Läufe > 20 km absolviert (21, 28, 33 km).
Im Ziel ging dann alles sehr schnell: Ein freundlich lächelndes Fräulein hängte mir die Medaille um, den Chip schnell gegen das T-Shirt eingetauscht, dann ab zum Auto, Heizung voll aufgedreht und nach Hause. Da ich unterwegs stets viel getrunken hatte, verspürte ich überhaupt kein Bedürfnis was zu trinken. Überrascht stellte ich zu Hause fest, dass ich nach sogar schwerer als am Morgen vor dem Rennen. Das ist mir noch nie passiert, dass ich mehr getrunken als geschwitzt habe

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Mit dieser Vorbereitung konnte und wollte ich nicht mehr erwarten, darum lief die Sache in etwa wie ich mir es vorgestellt hatte. Auch mit besserem Wetter wäre wahrscheinlich nicht viel mehr dringelegen. Darum spare ich mir das ideale Wetter auf, wenn ich in Topform bin.
Der aufmerksame Leser fragt sich nun vielleicht, wieso ich mit diesen Voraussetzungen überhaupt gestartet bin. Das hatte zwei Gründe:
1. Bis jetzt war ich an jedem Zürich-Marathon und diese Tradition wollte ich nicht brechen.
2. Ich wollte meine Sponsoren nicht enttäuschen

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