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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 11:42 
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Wurstbrotmampfer
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thilo69 hat geschrieben:
Manche Dinge muss man einfach plakativ rüber bringen und darf sie nicht unnötige verkomplizieren, sonst kommt die Botschaft nicht an. :tomtiger

Diese Simplifizierungen funktionieren nur vordergründig. Es genügt der Verstand eines Kindes, um sie zu durchschauen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 12:10 
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Admin-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Naja, deine Erklärung läuft auf einen formlistischen Standpunkt hinaus, bei dem man zwar über Dinge redet (das Leben), ihnen auch Eigenschaften zuordnet (schön, ruhig, traurig etc.), sich aber weigert darüber nachzudenken, was sie eigentlich sind (Was ist das Leben? Was ist der Sinn des Lebens?).


Du sagst, bei meinem Standpunkt weigert man sich einfach darüber nachzudenken, was die Dinge eigentlich sind? Das sehe ich genau umgekehrt: Gerade weil man über diese Fragen sehr genau nachdenkt, kommt man dahinter, dass sie sich so gar nicht stellen lassen.

Was ist das Leben? Haben Tiere eine Seele? Welchen Sinn hat das Leben? Ist die Menschheit gut oder böse? Sind Pflanzen glücklich? Das sind alles Beispiele für Fragen, die sich nicht stellen lassen.


Doch, sie lassen sich stellen. Du stellst sie ja ;) Die Frage ist, ob wir sie beantworten können, da wir solche Fragen damit erklären versuchen, dass wir sie naturalisieren, aber die Antwort nicht auf diese Art zu finden ist.

Was ich mit Formalismus meinte, ist folgendes:

Was ist eine Kraft?

Man hat herausgefunden, dass eine Kraft proportional der Masse und der Beschleunigung eines Körpers ist.
Hilft mir das? Nein, das hilft mir nicht. Es bleibt weiterhin eine Erklärung offen, was Kraft eigentlich ist.

Als nehme ich den Formalismus zu Hilfe und definiere, dass F = ma (nicht mehr nur porportional). Somit umgehe ich die Frage mit Hilfe einer Definition. Wir tun so, als fallen die Kräfte vom Himmel wie die Äpfel vom Baum. Wir wissen zwar mit welcher Kraft man eine Auto auf 100km/h fahren lassen kann, aber warum das wirklich geht, bleibt ein Rätsel.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 13:12 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
Klugschnacker hat geschrieben:
Was ist das Leben? Haben Tiere eine Seele? Welchen Sinn hat das Leben? Ist die Menschheit gut oder böse? Sind Pflanzen glücklich? Das sind alles Beispiele für Fragen, die sich nicht stellen lassen.


Doch, sie lassen sich stellen. Du stellst sie ja ;) Die Frage ist, ob wir sie beantworten können, da wir solche Fragen damit erklären versuchen, dass wir sie naturalisieren, aber die Antwort nicht auf diese Art zu finden ist.


Nein, das ist ein Missverständnis. Es gibt Fragen, die sich nicht stellen lassen. "Welche Farbe hat die Abstraktion?", "Warum sind Einhörner innen hohl?", "Was war vor der Zeit?", "Ist die Menschheit gut oder böse?" sind Fragen nach Dingen, die nicht existieren. Die Abstraktion hat keine Farbe, es gibt keine Einhörner, der Begriff "vor" existiert nicht vor dem Beginn der Zeit, Gut und Böse sind Verabredungen zwischen Menschen und lassen sich deshalb nicht auf die Menschheit als Ganzes anwenden. Und so weiter.

Du sagst, indem wir solche Fragen naturalisieren, können wir die Antworten nicht finden. Ich nehme an, mit Naturalisieren meinst Du die Werkzeuge der Logik. Durch logisches Denken käme man nicht zu den Dingen hinter den Begriffen. Diese Ansicht teile ich insofern, als dass Logik nichts anderes ist, als die Bedeutung der Begriffe zu präzisieren und sie gegeneinander abzugrenzen. Es ist eine einordnende Methode, die keine letzten Begründungen liefern kann.

Dieses Manko teilt sie jedoch mit allen anderen Methoden, die eine Erkenntnis liefern sollen!

keko hat geschrieben:
Was ich mit Formalismus meinte, ist folgendes:

Was ist eine Kraft? Man hat herausgefunden, dass eine Kraft proportional der Masse und der Beschleunigung eines Körpers ist.
Hilft mir das? Nein, das hilft mir nicht. Es bleibt weiterhin eine Erklärung offen, was Kraft eigentlich ist. Als nehme ich den Formalismus zu Hilfe und definiere, dass F = ma (nicht mehr nur porportional). Somit umgehe ich die Frage mit Hilfe einer Definition. Wir tun so, als fallen die Kräfte vom Himmel wie die Äpfel vom Baum. Wir wissen zwar mit welcher Kraft man eine Auto auf 100km/h fahren lassen kann, aber warum das wirklich geht, bleibt ein Rätsel.


Naja, man weiß heute schon etwas mehr darüber, warum Kräfte wirken und wo sie herkommen. Aber ich verstehe Dein Argument. Im Kern geht es um die Frage "was ist eine Erklärung". Ist beispielsweise eine mathematische Beschreibung der Kraftgesetze eine wirkliche Erklärung für das Wirken der Kräfte? Dazu zwei Gedanken.

Zum einen muss man verschiedene Erkenntnisebenen auseinander halten. Wer die Handlung eines Romans nicht versteht, wird vergebens mit einer Lupe auf die Buchstaben losgehen. Ganzheitliche und reduktionistische Ebenen sind zu unterscheiden, je nach dem, welche Fragestellung beantwortet werden soll. Fragt man nach der Stärke einer Kraft, nutzt man das Kraftgesetz; die Antwort ist eine Zahl. Fragt man nach der Herkunft der Kräfte, zum Beispiel der Gravitation, liegt die Antwort derzeit bei der Allgemeinen Relativitätstheorie; die Antwort ist ein Satz von Gleichungen, die in mathematischer Sprache eine Einsicht formulieren. In großen Teilen (leider nicht in allen) kann das in eine Alltagssprache übersetzt werden.

Zum anderen geht es um das Wesen einer Erklärung. "Erklären" meint, etwas Unbekanntes auf etwas Bekanntes zurückzuführen. Wenn ich Dir den Begriff "voiture" erklären wollte, tue ich dies, indem ich es auf Dir bekannte Gegenstände zurückführe: Ein voiture ist ein Fahrzeug mit vier Rädern, vier Türen und einem Auspuff. Bingo, gemeint ist ein Auto.

Es ist unmöglich, etwas Unbekanntes mit Unbekanntem zu erklären. "Ein voiture ist ein Koftel, an allen Ecken ein Knaats, hinten ein Nifte" wäre keine Erklärung, da ich lauter unbekannte Begriffe benutzt habe. Es liegt also im Wesen des Erklärens, alle Dinge auf bekannte Begriffe zurückzuführen. Das tut auch die Wissenschaft z.B. indem sie die Kraft auf bereits bekannte Größen zurückführt, aber es ist nicht fair, ihr das vorzuwerfen. Denn insbesondere im Fall der Mathematik hat sie die Palette der nutzbaren Begriffe so stark erweitert und präzisiert, dass sich viele Wahrheiten der Welt nur noch mathematisch ausdrücken lassen. Für manche Fragestellungen ist sie ein sehr wertvolles Werkzeug.

Auch die Philosophie hat in zweieinhalb Jahrtausenden ihre begrifflichen Werkzeuge geschärft und weiterentwickelt, sodass sich mit der kompliziert wirkenden Fachsprache viele wichtige Dinge ausdrücken und damit erklären lassen.

Manch einer akzeptiert nur Erklärungen, die sich mit der Alltagssprache ausdrücken lassen, und weigert sich, über die Grenzen ihrer Reichweite Gedanken zu machen. Komplizierten oder abstrakten Gedanken wird jede Relevanz abgesprochen. Das führt dann zu einer Kalenderblatt-Ideologie, mit ständig sinkender Überzeugungskraft.

Grüße,
Arne


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 16:45 
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Admin-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Klugschnacker hat geschrieben:
Was ist das Leben? Haben Tiere eine Seele? Welchen Sinn hat das Leben? Ist die Menschheit gut oder böse? Sind Pflanzen glücklich? Das sind alles Beispiele für Fragen, die sich nicht stellen lassen.


Doch, sie lassen sich stellen. Du stellst sie ja ;) Die Frage ist, ob wir sie beantworten können, da wir solche Fragen damit erklären versuchen, dass wir sie naturalisieren, aber die Antwort nicht auf diese Art zu finden ist.


Nein, das ist ein Missverständnis. Es gibt Fragen, die sich nicht stellen lassen. "Welche Farbe hat die Abstraktion?", "Warum sind Einhörner innen hohl?", "Was war vor der Zeit?", "Ist die Menschheit gut oder böse?" sind Fragen nach Dingen, die nicht existieren. Die Abstraktion hat keine Farbe, es gibt keine Einhörner, der Begriff "vor" existiert nicht vor dem Beginn der Zeit, Gut und Böse sind Verabredungen zwischen Menschen und lassen sich deshalb nicht auf die Menschheit als Ganzes anwenden. Und so weiter.

Du sagst, indem wir solche Fragen naturalisieren, können wir die Antworten nicht finden. Ich nehme an, mit Naturalisieren meinst Du die Werkzeuge der Logik. Durch logisches Denken käme man nicht zu den Dingen hinter den Begriffen. Diese Ansicht teile ich insofern, als dass Logik nichts anderes ist, als die Bedeutung der Begriffe zu präzisieren und sie gegeneinander abzugrenzen. Es ist eine einordnende Methode, die keine letzten Begründungen liefern kann.

Dieses Manko teilt sie jedoch mit allen anderen Methoden, die eine Erkenntnis liefern sollen!


"Welche Sinn hat das Leben?" ist aber z.B. nicht die gleiche Kategorie wie "Welche Farbe hat die Abstraktion?". Eine Abstraktion hat wohl keine Farbe, aber du weißt nicht, ob das Leben einen Sinn hat oder nicht. Also ist die Frage "Welchen Sinn hat das Leben?" vielleicht von den Menschen nicht klar beantwortbar, aber meiner Meinung nach berechtigt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 17:38 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
"Welche Sinn hat das Leben?" ist aber z.B. nicht die gleiche Kategorie wie "Welche Farbe hat die Abstraktion?". Eine Abstraktion hat wohl keine Farbe, aber du weißt nicht, ob das Leben einen Sinn hat oder nicht. Also ist die Frage "Welchen Sinn hat das Leben?" vielleicht von den Menschen nicht klar beantwortbar, aber meiner Meinung nach berechtigt.


Dann definiere bitte mal, was in allgemein gültiger Weise die Begriffe "Sinn" und "das Leben" bedeuten sollen?

Der Begriff "Sinn" lässt sich ebenso wenig auf "das Leben" anwenden, wie die "Farbe" auf "die Abstraktion". Wenn ich behaupte, letztere sei grün, kann das von niemanden widerlegt werden. Ebenso kann ich mir einen beliebigen "Sinn des Lebens" in den Kopf setzen. Niemand könnte ihn bestreiten. Was also soll die Frage, wenn klar ist, dass sie sich nicht beantworten lässt?

Letztendlich wirst Du Dir einen "Sinn des Lebens" ausdenken, der gut zu vorgefassten Überzeugungen und Bequemlichkeiten passt (no offense intended!),

Grüße,
Arne


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 20:42 
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Klugschnacker hat geschrieben:
thilo69 hat geschrieben:
Carpe Diem!!!

Ein schöner Ausruf, in dem ein großer Teil des Dilemmas steckt. Er wird meistens übersetzt mit "Nutze den Tag!", was zur Aktivität, zu sinnvoller Beschäftigung und Ausfüllung zu mahnen scheint, denn es ist von einem Nutzen die Rede. Horaz, von dem er ursprünglich stammt, meinte jedoch "Genieße den Tag!", was etwas ganz anderes ist.

Statt den Tag zu genießen, trachten wir nun danach, ihn zu nutzen. Gründlicher kann ein Kind kaum in den Brunnen fallen!
:keko


Wenn man den Tag genießt nutzt man ihn nicht, bzw. wenn man ihn nutzt genießt man ihn nicht?
Klingt für mich immer als wäre Arbeit ein Schimpfwort und nicht genießenswert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 21:14 
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Wurstbrotmampfer
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apanasana hat geschrieben:
Klugschnacker hat geschrieben:
thilo69 hat geschrieben:
Carpe Diem!!!

Ein schöner Ausruf, in dem ein großer Teil des Dilemmas steckt. Er wird meistens übersetzt mit "Nutze den Tag!", was zur Aktivität, zu sinnvoller Beschäftigung und Ausfüllung zu mahnen scheint, denn es ist von einem Nutzen die Rede. Horaz, von dem er ursprünglich stammt, meinte jedoch "Genieße den Tag!", was etwas ganz anderes ist.

Statt den Tag zu genießen, trachten wir nun danach, ihn zu nutzen. Gründlicher kann ein Kind kaum in den Brunnen fallen!
:keko


Wenn man den Tag genießt nutzt man ihn nicht, bzw. wenn man ihn nutzt genießt man ihn nicht?
Klingt für mich immer als wäre Arbeit ein Schimpfwort und nicht genießenswert.

Das ist ein Missverständnis. Horaz forderte das Genießen. Das ist die "notwendige Bedingung", ohne die seine Forderung nicht erfüllt ist. Andere Bedingungen stellt er nicht, also kannst Du neben dem Genießen nach Herzenslust "nutzen". Umgekehrt geht es jedoch nicht, also dass Du nutzt und nicht genießt. Nutzen und Genießen schließen sich nicht aus. Genießen muss, nutzen kann, zumindest nach Horaz.

Grüße,
Arne


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 22:32 
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Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
"Welche Sinn hat das Leben?" ist aber z.B. nicht die gleiche Kategorie wie "Welche Farbe hat die Abstraktion?". Eine Abstraktion hat wohl keine Farbe, aber du weißt nicht, ob das Leben einen Sinn hat oder nicht. Also ist die Frage "Welchen Sinn hat das Leben?" vielleicht von den Menschen nicht klar beantwortbar, aber meiner Meinung nach berechtigt.


Dann definiere bitte mal, was in allgemein gültiger Weise die Begriffe "Sinn" und "das Leben" bedeuten sollen?

Der Begriff "Sinn" lässt sich ebenso wenig auf "das Leben" anwenden, wie die "Farbe" auf "die Abstraktion". Wenn ich behaupte, letztere sei grün, kann das von niemanden widerlegt werden. Ebenso kann ich mir einen beliebigen "Sinn des Lebens" in den Kopf setzen. Niemand könnte ihn bestreiten. Was also soll die Frage, wenn klar ist, dass sie sich nicht beantworten lässt?

Letztendlich wirst Du Dir einen "Sinn des Lebens" ausdenken, der gut zu vorgefassten Überzeugungen und Bequemlichkeiten passt (no offense intended!),

Grüße,
Arne


Ich bin für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst ist. Indem ich geboren wurde, habe ich sozusagen schon alles erreicht. Mein Leben wird nicht sinnvoller, indem ich einen Ironman mache oder beruflich erfolgreich bin oder sonst was. Es ist auch nicht weniger sinnvoll, wenn ich den ganzen Tag in der Sonne döse. Indem ich lebe, habe ich meinen Sinn schon zu 100% erfüllt.

Das ist für mich sozusagen der ursprüngliche und reine Sinn. Ich bin zu dieser Erkenntnis gekommen, weil ich einen Zwiespalt damit hatte, dass ich mein Leben als sinnvoller betrachten könnte, weil ich viele Dinge erreiche und ein andere Person nicht. Gäbe es irgendeine Klassifizierung von sinnvoll und weniger sinvoll, würde ich mich über die andere Person stellen oder umgekehrt andere über mich. Das kann aber nicht im Sinne des Erfinders sein, denn jegliche Klassifizierung existiert nur in den Köpfen der Menschen -- die Welt ist viel zu bunt dafür.

Leben und Sinn sind daher untrennbar miteinander verbunden. Es gibt für mich kein Leben ohne Sinn. Das menschliche Leben selbst beginnt mit der Befruchtung und endet mit dem Tod. Beide Ereignisse sind aus unserer Sichtweise nicht umkehrbar. Man ist nicht ein wenig schwanger und ein bisschen tot.

Wenn ich frage "Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?" zeugt das also schon von einem wirren Geist :blue Ich bin scheinbar ein Opfer dieser Welt, die dadurch geprägt ist, dass man sich ständig neue Ziele sucht :)

Der Physiker Michio Kaku schrieb mal in einem Buch, dass er den Sinn des Lebens bestenfalls darin sieht, dass man den Versuch wagt, Dinge zu verstehen. Das fand ich auch gut, geht mir aber schon etwas zu weit.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 13 Mai 2013 23:49 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
Es gibt für mich kein Leben ohne Sinn.
Wie schaut es mit der unbelebten Welt aus? Hat deren Existenz einen Sinn? Haben die Ozeane und Kontinente, Sonne und Wolken, die Planeten und Galaxien einen Sinn? Kürzer gefragt: Gibt es irgend etwas ohne Sinn?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 14 Mai 2013 08:19 
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Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Es gibt für mich kein Leben ohne Sinn.
Wie schaut es mit der unbelebten Welt aus? Hat deren Existenz einen Sinn? Haben die Ozeane und Kontinente, Sonne und Wolken, die Planeten und Galaxien einen Sinn? Kürzer gefragt: Gibt es irgend etwas ohne Sinn?


Ob es Sinn (für die Erde) macht, dass es den Menschen gibt, sei mal dahin gestellt. Wenn ich die ERDE wäre, würde ich die Menschen wahrscheinlich bekämpfen, wie ein Mensch eine Krankheit bekämpft.

Ansonten bin ich davon überzeugt, dass ALLES einen Sinn hat. Auch das scheinbar unsinnige! Auch "böse" und "schlechte" Dinge haben Sinn, weil Sie das Gleichgewicht halten oder eben als "schlechtes Beispiel" dienen (auch wenn man auf das eine oder andere schlechte Beispiel gerne verzichten möchte).

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Sind wir nicht alle ein bisschen.....EMU!?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 14 Mai 2013 08:28 
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2-fach Eiermann Emu
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keko hat geschrieben:
Ich bin für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst ist. Indem ich geboren wurde, habe ich sozusagen schon alles erreicht. Mein Leben wird nicht sinnvoller, indem ich einen Ironman mache oder beruflich erfolgreich bin oder sonst was. Es ist auch nicht weniger sinnvoll, wenn ich den ganzen Tag in der Sonne döse. Indem ich lebe, habe ich meinen Sinn schon zu 100% erfüllt.

Das ist für mich sozusagen der ursprüngliche und reine Sinn. Ich bin zu dieser Erkenntnis gekommen, weil ich einen Zwiespalt damit hatte, dass ich mein Leben als sinnvoller betrachten könnte, weil ich viele Dinge erreiche und ein andere Person nicht. Gäbe es irgendeine Klassifizierung von sinnvoll und weniger sinvoll, würde ich mich über die andere Person stellen oder umgekehrt andere über mich. Das kann aber nicht im Sinne des Erfinders sein, denn jegliche Klassifizierung existiert nur in den Köpfen der Menschen -- die Welt ist viel zu bunt dafür.


Die Welt ist bunt! Genau das ist der Punkt! Jeder hat seine persönliche Ziele, die sich im Laufe des Lebens auch immer wieder verändern. Zuerst will man "groß werden", dann will man irgendwann "Kinder haben", vielleicht einen "Ironman schaffen",...das Leben genießen und mit einem Rotwein in dder Hängematte liegen,....oder was immer einem gefällt.

Hach, ist es nicht herrlich, dass wir im Prinzip die Freiheit haben, das alles tun und lassen zu können, wie uns beliebt!? Frei von "größeren Existenzsorgen"? Wir müssen nicht ständig aufpassen, dass wir gefressen werden, wie z.B. ein Zebra in Afrika. Wir müssen nicht ständig nach Essen gucken und für den Winter einsammeln, wie ein Eichhörnchen. Und wenn ich mal krank bin oder gar arbeitsunfähig, dann sterbe ich nicht gleich, sondern dann kümmert sich ein soziales Sicherheitsnetz darum, dass ich nicht wie ein Tier ende, dem ähnliches passiert.

Das Leben ist schön (von einigen wenigen Augenblicken mal abgesehen) und extrem lebenswert. Daher lohnt es sich auch es zu (er)leben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 14 Mai 2013 08:35 
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Klugschnacker hat geschrieben:
thilo69 hat geschrieben:
Manche Dinge muss man einfach plakativ rüber bringen und darf sie nicht unnötige verkomplizieren, sonst kommt die Botschaft nicht an. :tomtiger

Diese Simplifizierungen funktionieren nur vordergründig. Es genügt der Verstand eines Kindes, um sie zu durchschauen.


Und warum drückst du dich nicht wie ein Kind aus? Wenn du es schon sein willst? :eins

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An den Gräbern der meisten Menschen, trauert tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben!


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 14 Mai 2013 09:09 
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Wurstbrotmampfer
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Trunkenbold hat geschrieben:
Und warum drückst du dich nicht wie ein Kind aus? Wenn du es schon sein willst? :eins

Tue ich doch. Aus Deiner Froschperspektive klingt es halt trotzdem sehr erwachsen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 14 Mai 2013 09:14 
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Xterra-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
Trunkenbold hat geschrieben:
Und warum drückst du dich nicht wie ein Kind aus? Wenn du es schon sein willst? :eins

Tue ich doch. Aus Deiner Froschperspektive klingt es halt trotzdem sehr erwachsen.


Aha, Frosch, sagt der Zwerg zum Riesen??? Sehr interessant!

Nur weil du dich Klugschnacker nennst, muß man den akademischen Lackaffen nicht raushängen lassen! :pray

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 14 Mai 2013 09:37 
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Admin-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Es gibt für mich kein Leben ohne Sinn.
Wie schaut es mit der unbelebten Welt aus? Hat deren Existenz einen Sinn? Haben die Ozeane und Kontinente, Sonne und Wolken, die Planeten und Galaxien einen Sinn? Kürzer gefragt: Gibt es irgend etwas ohne Sinn?


Auf der Ebene der Physik und Chemie gibt es keinen Unterschied zwischen belebter und unbelebter Materie. Die bekannten Naturgesetze haben überall ihre volle Gültigkeit. Der Unterschied liegt darin, dass Leben Information erhält.

Leben = Materie + Information.

Information ist eine gestige Größe (eine Zutat), die die Materie nicht selbst erzeugen kann. Daher können wir mittlerweile Vieles, aber kein Leben erzeugen.

Ich habe darüber noch nicht nachgedacht oder etwas gelesen, aber ich denke, dass es bezgl. des Sinns keinen Unterschied zwischen belebter und unbelebter Materie gibt. Wenn wir sterben gehen wir von belebter zu unbelebter Materie über, verlieren aber nicht unseren Sinn.

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