Ja, ich weiß. So denken viele Menschen. Ich fand es interessant zu sehen, wie zunehmend panisch manche Leute im Laufe der letzten Monate wurden, weil man doch unbedingt noch soviel machen müsse und erleben etcetcetc.

Und wie hyperaktiv jetzt Viele werden und danach gieren, das Leben wie eine Zitrone auszuquetschen, ...

Ebenso typisch ist, dass diese Veränderung in wenigen Fällen wirklich nachhaltig ist, d.h. nach einer relativ kurzen Phase des Kümmerns um "das Wichtige", spielen sich Stück für Stück wieder die "Unwichtigen" Dinge in den Vordergrund.

Mit dem eigenen Tod beschäftigen sich die wenigsten gerne.

Um es für individuell für mich, dröge und sachlich einzuordnen:
Eine solche Situation wie jetzt zu Corona gab es in meinem Leben zuvor noch nicht.
Es haben sich im Laufe der Jahre liebgewonnene Gewohnheiten im Hinblick auf das Reisen herausgebildet (ich habe keine Flugscham).
Der Begrenzer war kaum noch das Geld, sondern die Anzahl an verfügbaren Urlaubstagen.
Dann kam die Seuche und mit ihr die stillgelegten Flugzeuge und die RKI-Liste mit den Risikogebieten, Hochinzidenzgebieten und Virusvarianten-Gebieten. Von den aktuell ausgewiesenen 12 Virusvarianten-Gebieten habe ich 11 in den letzten 23 Jahren bereist.

Ich fühle mich daher, wegen mittlerweile über 14 Monaten öden Homeoffice und wegen abgesagten Sportveranstaltungen schon etwas darbend. Bezüglich der Impfungen vernehme ich hier und in den Medien die frohen Nachrichten über Fortschritte...aber ich kann mich hier in Hessen noch immer nicht anmelden da ich keine Prio habe und hänge halt auf der endlosen Warteliste meiner Hausärztin ab.
Ich giere daher schon nach einer Veränderung des Ist-Zustandes.

.... Das Resultat ist der Verlust der Angst vor dem Tod (die ich vorher recht deutlich bei mir fühlen konnte) verbunden mit dem Wegfall der Angst, man würde irgendetwas verpassen, wenn man es jetzt nicht tut. Man wird wesentlich entspannter mit dieser Einstellung. Auch weil man sich keinen Kopf mehr darüber macht, was passiert, wenn man nicht mehr da ist. Es spielt schlicht keine Rolle, die Welt dreht sich weiter.

»Faber est suae quisque Fortunae« – »Jeder ist seines Glückes Schmied.«

Dennoch geblieben ist die Angst vor dem Sterben. DAS könnte noch einmal eine harte Nummer werden.

Euch mal winken und denken ,dass ich arbeiten sollte, aber ich bin ja Scheffe und es langt, wenn der
Azubi was schafft!

Dann winke ich mal zurück.
Eine gute Führungskraft zeichnet sich dadurch aus, dass sie delegieren kann.