Ich gehe sehr selten auf Beerdigungen. Ich denke sehr stark an den Verstorbenen. Dann setzte ich mich in meine Werkstatt und mache ein Schmuckstück für die Hinterbliebenen. Etwas kleines schönes. Zum Trauern und aber auch zum Trösten und nach vorne gucken. Meist lass ich etwas Zeit vergehen und statte dann meinen Besuch ab, das hat den Verbliebenen viel geholfen. Jeden Falls haben sie sich sehr gefreut und es meine ARt mein Mitgefühl mitzuteilen.
Auf der letzten Beerdigung war ich ,weil mein Kollege und Freund seinen Hund und dann sich erschossen hatte. Er hat mich zu ersten Triathlon begleitet. War auf Lanza und war mit Kalli Notroth auch ein Uhrgestein vom Triathlon.
Er hatte zeitlebens schwere Deppressionen, seine Frau war an Krebs gestorben vor 10 Jahren.
Die Leute konnten den Freitod nicht verstehen. Da habe ich ein Paar Worte am Grab gehalten und verständlich gemacht wie er gefühlt hatte. Da sind hinterher viele auf mich zu gekommen und haben sich bedankt,dass ich das nun besser verstehen können.
jetzt weiß mein kleiner Ort ,dass ich auch mit Depressionen kämpfe, aber er hatte es halt nicht geschafft.
Ja..soviel zu Beerdigungen...im Grunde versuche ich sie zu umgehen und gehe echt nach dem Motto was ich verkraften kann und was meine Anwesenheit hilft. Bisher war es mehr mein Schmuck und bei meinem Triafreund halt die Rede.
Nachtrag:
2006 hatte mein Triafreund und ich einen 10 Jahresvertrag: wenn es in 10 Jahren nicht besser wird,dann dürfen wir aus dem Leben gehen....ja wir haben uns dann etwas aus den Augen verloren und immer mal getroffen mit den Hunden, aber schien stabil. ich habe das Ruder rumreißen können, was nicht heißt ,dass ich frei von Depris bin und immer wieder daran arbeite. Aber ich habe einen guten Weg gefunden sie in den Arsch zu treten.
Mein Geburtstag letztes Jahr war drum ein besonderer Marker und hat mich glücklich gemacht.
RIP Jürgen
und ich habe Dir ja versprochen Aufklärung zu betreiben und es anzusprechen wenn ich es sehe!