keko hat geschrieben:
P.S.
Ich mache nun schon seit ein paar Tagen ein Selbstexperiment: Dabei versuche ich mich mehr und mehr von dem Gedanken zu lösen, dass die Zeit "läuft". Ich stelle mir vor, dass ich einfach nur da bin und mein Zustand und die vielen Zustände um mich herum sich stetig ändern, aber die Zeit im traditionellen Sinne einfach nicht exisitert. Das ist ziemlich interessant und langsam spüre ich eine Bewußtseinsänderung. Ich stehe morgens auf, sehe das heute Samstag ist und gestern Freitag war, denke aber, dass die Zeit gleich geblieben ist: Es funktioniert!

Mein Selbstexperiment geht weiter: Ich habe nun alle Uhren in unserer Wohnung entsorgt. Der Rest der Familie fand das ziemlich schräg, aber ich hab´s durchgedrückt. Ausserdem habe ich 2 Fachartikel studiert. In einem geht es darum, dass die Zeit womöglich bloß eine Illusion ist (wovon ich auch überzeugt bin), im anderen wird aufgezeigt, wie die Zeit irgendwann mal enden könnte (sofern sie überhaupt exisitert). Worüber ich gerade nachdenke, ist die Vorstellung, dass die Zeit gern als Pfeil mit einer eindeutigen Richtung (Vergangenheit --> Zukunft) dargestellt wird, man diesen Vektor aber genauso umdrehen könnte und das mathematisch keinen Unterschied machen würde, denn alle Berechnungen würden genauso funktionieren. Ich denke, die Zeit gibt es nicht, sie entsteht sozusagen erst aus Umständen heraus. Ähnlich wie wenn man einen Schneeball aus Eiskristallen formt. Die einzelne Schneeflocke ist nicht hart, nur der Umstand, dass es unzählige gibt, ergibt die neu Eigenschaft "hart". So ist es auch mit der Zeit. Es gibt sie eigentlich nicht, nur den Umstand, dass sich Zustände ändern, fassen wir als zeitlichen Ablauf auf. Würden wir weiter zum Kern der Physik vorstossen, würden wir erkennen, dass es keine Zeit gibt.