Liebe Badenixen,
als kleine Einleitung für diesen Fred hier einen Dialog, der tatsächlich einmal zwischen meinem italienischem Ex-Arbeitskollegen und mir stattgefunden hat:
Ich zu ihm: "Na, du Badenixe!" (Ich füttere ihn gerne mit lustigen deutschen Wörtern, damit er viel lernt und es war gerade Sommer).
Er zu mir: "Ich bade nixe."
Nach dem verregnetem August letztes Jahr ich zu ihm: "War nix mit Baden."
Also, dieses soll mein Schwimmfred werden. Der, in dem Ihr mir sagen sollt, was ich falsch mache, ob ich wirklich so schlecht bin und wie ich besser werden kann.
Aktueller Stand: 1500 m in 40 Minuten.
Aber immerhin durchgekrault.
Meine Schwimmhistorie:
Also als ich 9 Jahre alt war und in der 3. Klasse, hätten wir eigentlich Schwimmunterricht haben sollen. Leider wurde genau in diesem Jahr das einzig verfügbare Hallenbad unserer Stadt renoviert und der Schwimmunterricht fiel ins Wasser.
So gab es also niemanden, der der kleinen Sportfreundin erklären konnte, wie man richtig schwimmt. Nur den Papi. Und der Papi schwimmt gut, da er Rettungsschwimmer ist und auch Feuerwehrmann.
Er zeigte mir also, wie Brustschwimmen geht. Und bald schaffte ich es, im See bis zur hinteren Boje zu schwimmen und zurück. Ich legte dann in dem Sommer noch meine Schwimmstufe ab. Das ist das, was im Westen Seepferdchen heißt. Man musste dafür 100 m Brust schwimmen. Die 2. Stufe wäre gewesen: 50 m Kraul. Da mir aber niemand zeigen konnte, wie man krault, blieb es bei der 1. Stufe.
Irgendwann konnte ich ganz gut Brust schwimmen. Ja, im Hallenbad überholte ich viele. Und zwar nicht nur Ommas mit Blümchenmützen.
So kam es also, dass ich mich für Triathlon interessierte und mir in den Kopf setzte: wenn Triathlon, dann gekrault.
Weil ich ehrgeizig bin. Jawohl. Und schon immer Kraulen lernen wollte. Also begab ich mich gegen Ende September in die Olympiaschwimmhalle, im Gepäck eine neue Schwimmbrille und eine Badekappe und in Begleitung einer ehemaligen Leistungsschwimmerin. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie Kraulen funktioniert. Meine "Trainerin" zeigte es mir und schon bald hatte ich die Bewegung begriffen.
Beim ersten Mal ging mir die Luft an der Leine aus, wo das Wasser tiefer wird. Also nach 10 Metern. Beim zweiten Mal schaffte ich die Hälfte der Bahn und beim dritten Mal die ganze.
So blieb es dann Monat um Monat. Irgendwann schaffte ich 100 m, erstickte oder ersoff aber jedes Mal fast. Irgendwann klappte die Atmung besser und die 100 m liefen einigermaßen gut.
Fehlten nur noch 1400 m. Und genau da war die Blockade. Nach 100 m sagte mir mein Kopf: neenee, hier musst du aufhören, weiter geht nich, hör ma besser auf. Also hörte ich auf, hielt mich am Beckenrand fest und ruhte bis zum nächsten Angriff.
Irgendwann hatte ich das dick. Es war im Februar, im Dantebad. Ich befahl meinem Kopf: jetzt aber. Los jetzt, jetzt mal 400 am Stück. Ich schwamm die 400. Prima, es lief. Nach 400 m dachte ich: 100 schaffste noch. Nach 500: 100 schaffste noch. Irgendwann war ich bei 1000.
Der Knoten war geplatzt. Ich wollte feiern, aber es war keiner zum Feiern da.
Kurze Zusammenfassung an dieser Stelle: nach 17 km Kraulversuchen schaffte ich 1000 m am Stück.
Seit Februar also schaffe ich längere Strecken, schaffe diese ohne Probleme und Atemnot und fühle mich danach nicht fix und fertig.
Aber: es wird nicht schneller.
Schwimme ich zu wenig? Muss ich öfter schwimmen? Kommt die Geschwindigkeit mit den Kilometern? Hängen meine Beine zu sehr im Wasser? Fehlt mir die Armkraft? Was kann ich tun?
Ich schwimme keine Intervalle. Die wären kaum schneller, als würde ich 1500 m schwimmen. Ich kann meine Geschwindigkeit aber halten. Ich schwimme lediglich brav meine Bahnen.
Nun, ich erwarte Meinungen und Tipps.
An dieser Stelle werde ich weiter von meinen Schwimmerfahrungen berichten.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit. Es war mir ein Vergnügen.