Der Greif hat doch wohl nen vollen Knall, jetzt soll man nicht einmal mehr auf Schnee laufen

Der bekommt wohl seine Laufcamps in Spanien nicht voll.
Also, als Läufer muss man auf jeden Boden laufen können und laufen im Tiefschnee ist ne Top Kraftausdauer Leistung, genauso im Gelände.
Diesen flachen Asphaltschritt lernt man schnell genug, ich bin jetzt im Winter auch viel auf Radwegen Unterweg, mit der Folge das mir das laufen im Gelände schwerer fällt und Herr Greif soll mal da hin schauen wo die Topläufer her kommen und auf was für Wege die Trainieren, mit dem Posting hat der Greif sich jetzt bei mir zum totalen Spinner degradiert.
Zitat:
Hallo und guten Tag liebe Läuferin, lieber Läufer!
Gerade wieder aus unserem Trainingsurlaub in Spanien zurück, wurde ich gleich wieder von weißen Massen empfangen. Statt südlicher Sonne nun nördlicher Schnee und das reichlich. Am 01.03.06 haben wie abends im Stadion 15 cm weg geräumt, um auf 2 Bahnen laufen zu können.
Wir wollten unter allen Umständen vermeiden, auf Schneeboden trainieren zu müssen. Und dies aus gutem Grund! Nichts zieht so viele Verletzungen nach sich, wie das Training auf verschneiten und vereisten Untergründen. Der Fuß kommt nicht mehr gerade auf, die Ferse sackt ein und ein sicherer Stand ist auch oft nicht gewährleistet. Besonders unsere läuferischen Schwachstellen das Knie und der Achillessehnenbereich werden über Gebühr belastet.
Aber das ist nicht der einzige Grund warum mit Schnee bedeckte Untergründe gemieden werden sollten, obwohl man oft hören kann: "Ich laufe gerne auf Schnee, wenn er nicht so hoch ist." Ja, das machen wir eigentlich alle, so eine 5 cm Pulverschneeauflage tritt sich weich und wir haben alle das Gefühl ausgezeichnet gedämpft aufzusetzen. Und genau in diesem so soften Dämpfungsgefühl liegt die Gefahr vergraben.
Du kennst sicher das Gefühl, wenn du nach einem Lauf im Schnee auf eine geräumte Straße kamst und erschrocken spürtest, wie hart dir deren Boden in die Knochen fuhr. Muskeln sind Opportunisten, sie stellen sich schon nach kurzer Zeit auf geänderte Umweltbedingungen ein, so nach dem Motto: "Wenn denn der Schnee die Stöße auffängt, brauchen wir es nicht zu tun!"
Einmalig ist so ein Lauf auf Schneeböden kein Problem. Wenn aber auf Dauer, wie es zur Zeit in einigen Gegenden von Deutschland der Fall ist, die seit dem Jahreswechsel Schnee haben, auf dem weichen Untergrund gelaufen wird, dann hat das negative Folgen für die Muskulatur und damit für unsere Laufleistung.
Auf harten Böden fangen Muskelstrukturen die Stöße des Bodens (Impact) ab. Nicht nur das, sie bilden auch aus diesem Grund sogenannte kontraktile Elemente aus, die geradezu wunderbare Eigenschaften entwickeln. Sie nehmen die Kraft des Bodenaufsatzes auf und geben sie beim Absprung wieder ab. Das was wir uns von unseren Schuhen wünschen, was diese aber nicht leisten können, erledigen starke und gut trainierte Muskeln problemlos.
Und da kommen wir zum Punkt! Du kannst ganz sicher sein, dass du dich mit dem Training auf Schnee in den ersten zwei Monaten dieses Jahres konditionsmäßig weiter entwickelt hast. Aber es ist ebenso sicher, dass du trotz erhöhtem Umfang kein einziges kontraktiles Element neu entwickelt hast. Im Gegenteil, die Leistung deiner Muskeln in Hinsicht auf den Kraftreturn hat nachgelassen.
Das kann für dich dramatische Folgen haben:
1. Deine Schnelligkeit wird vermindert, du bist nicht mehr spritzig, hast Mühe deine Trainingszeiten auf kurzen Strecken zu schaffen. Dein Schritt ist "platschig" und nicht federnd, weil deine Bodenkontaktzeiten verlängert sind.
2. Auf der Marathonstrecke wird dann das Training auf Schnee erst richtig bestraft. Weil deine kontraktilen Elemente nicht entsprechen trainiert sind, musst du bei jedem Schritt mehr Energie aufwenden und du spürst bald wie dir auf der zweiten Hälfte so langsam der "Saft" ausgeht.
Das Schlimme aber kommt erst jetzt: Auch das andauernde Laufen auf weichen Waldböden ruft die gleichen negativen Folgen hervor, wie das Training auf Schneeuntergründen. Selbst gestandene ältere Läufer wissen nicht, dass der Hauptteil eines Marathontrainings auf harten Untergründen absolviert werden muss. Dies wird in der Regel Asphalt sein, aber auch Schotterstraßen sind dazu geeignet.
Bei einem meiner Vorträge beim gerade vergangenen Trainingsurlaub in Spanien ging es unter anderem auch um das Thema "Weichbodentraining". Als ich von der mangelnden Muskelstimulation der Muskeln durch weiche Böden berichtete, meldete sich ein über 60-jähriger erfahrener Läufer zu Wort: "Jetzt fällt es mir wir Schuppen von den Augen. Ich habe immer nur im Wald trainiert und bin eigentlich im Verhältniss zu meinen anderen Leistungen auf kürzeren Strecken nie richtig gut Marathon gelaufen!"
Aber auch wenn du die weichen Böden aus vorliegenden Gründen nicht meiden kannst oder willst, musst du dich nicht damit abfinden, dass sich deine kontraktilen Muskelelemente nicht richtig entwickeln können. Im nächsten Newsletter stelle ich einige Programme vor, mit denen du durch Übungen zu Hause noch bis zum nächsten Marathon topfit wirst.
Mit einem Lächeln, Dein