So, bin von Köln zurück.
Das Wichtigste zuerst:
emu5 und sub 12 Am Sonntag morgen um kurz vor sieben wurde es dann ernst: ab ins super klare Wasser der Regattabahn, das auch geschmacklich überzeugen konnte. Der Startschuß kam um 7.10 Uhr (10 mn zu spät - man kann sich drüber aufregen, man kanns aber auch locker hinnehmen, was ich gemacht habe). Noch nie hat mir das Schwimmen so einen Spaß gemacht. Super Orientierung, das saubere Wasser - geil. Ausstieg nach 1:16:29 - ich lag voll im Plan.
Apropos Plan - der sah so aus:
1:20 Schwimmen
0:10 Wechselzeiten
6:00 Rad
4:30 Laufen
12:00 Gesamt minus eine Sekunde, die ich irgenwo auf den 226 km einsparen wollte.
Auf dem Rad aber dann das absolute Waterloo. So einen Wind habe ich noch nicht erlebt. Und schon nach der ersten Runde war klar: die 6:00 Stunden kannst du vergessen oder du haust jetzt richtig rein - mit der Gefahr beim Laufen zu platzen.
Ich entschied mich dafür, das Tempo zu fahren, das der Wind zuließ und so brauchte in 6:21:31 Stunden - also der schöne Plan so richtig im Eimer.
Nach dem Wechsel ein Blick zur Uhr - wenn ich unter 12 bleiben will, muß der Marathon unter 4:15 sein - na super.
Also lief ich los - ziemlich gleichmäßig 5:45 für den Kilometer - bei den Verpflegungsstellen kurz halt gemacht, Cola und Wasser reinschütten und weiter.
Die vier Runden um den See fand ich sehr angenehm - es waren einige Zuschauer da, die anfeuerten und das Gelände gefiel mir einfach. Nach der vierten Runde ging es dann auf die etwas öde Strecke zum Ziel. Das war auch der Zeitpunkt (km 28) wo die Oberschenkel dann richtig schön hart wurden und ich schon befürchtete, daß ich Gehpausen brauchte. Aber irgendwie ging es weiter, so wie mir einige überholende MDler versicherten, sah es auch recht locker aus (fühlte sich aber nciht so an).
Bei Km 37 lief ich immer noch (in Roth 2006 legte ich ab km 18 Gehpausen ein) und ein Blick zur Uhr und ich wußte, ich komme bei 11:55 rein - große Freude - bis km 38. Da schossen gleichzeitig ein Krampf knapp unter die rechte Kniekehle und die untere linke Wade - so ein Scheiß - 4 km vor dem Ziel. Also Laufstil geändert - schnelles Nordic Walking für ein paar Hundert Meter - so ging es dann im Wechsel der Laufstile weiter. Bei km 41 dann nochmal richtig angezogen, die Deutzer Brücke rauf, und genau auf der MItte der Brücke schießt nochmal ein schöner Krampf in die Rechte Wade. Etwas gehumpelt, rechts auf der Ferse gegangen und die Fußspitze hochgezogen - kann doch nicht sei, daß ich ein paar Hundert Meter vor den Ziel mein Ziel verpasse. Nach ein paar metern wieder zu laufen begonnen, es ging wieder irgendwie und unten an der Brücke sagt ein Helfer - "noch zweimal um die Kurve und du hast es". Ja und dann kam das Ziel - und auf der Uhr stand 11:58:09.
Meine Marathonzeit: 4:13:14
Die Tränen schossen mir in die Augen - denn nach dem Radfahren habe ich nicht mehr so recht an sub12 geglaubt.
Ich trank zwei EAF, duschte und fuhr mit den Bus zurück. Im HOtel bestellte ich ne große Pizza, die ich nur zu Hälfte schaffte und ging ins Bett - heute morgen bin ich im absoluten Runners High.
Zur Veranstaltung:
Ich empfinde die Kritik an Köln teilweise als Korinthenkackerei. Die Schwimmstrecke ist super, die Verpflegung vorbildlich, aller Helfer waren freundlich.
Die Radstrecke hat wenig Stimmung, dafür waren die Laufrunden von der Unterstützung der Zuschauer her o.k..
Mein einziger Verbesserungsvorschlag: das Ziel in der City abschaffen und am See finishen. Von mir aus mit 6 Laufrunden, ist mir auch egal, ich fand die Runden um den See schön und wenn bei km 30 der Schmerz kommt ist mir scheißegal wo ich da gerade rumlaufe.
Ich kann die Veranstaltung empfehlen und überlege, ob ich 2009 die MD dort mache.