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Ab welchem Können darf man eigentlich in ein Trainingslager fahren

Grundsätzlich bin ich natürlich auch der Meinung, dass Sport eine Freizeitbeschäftigung ist, die Spaß machen soll, und keine Aneinanderreihung von Laufseminaren, Laktattests und Co. Für mich auch ein Grund, nicht Rolle zu fahren und im Winter nicht Schwimmen zu gehen (was allerdings größtenteils unserem versifften Hallenbad geschuldet ist).

Huihui, eine Grundsatzdiskussion, mag das jemand abspalten?

Es geht ja nicht um's Können, sondern um die Intention des Trainingslager: Fahre ich dorthin, um effektiv und bestvorbereitet eine KD zu schaffen (was, mit Verlaub, lächerlich ist), oder habe ich allgemein Spass am Sport, Spass an der Bewegung, treibe ich den Sport um des Sports willen (und nehme im Laufe dessen halt das eine oder andere TL mit) ?

Drag, Osso und meinereiner sind die besten Beispiele: Du kannst auch vollkommen untrainiert an den Start gehen und wirst das Ziel erreichen, das ist absolut kein Problem; wir machen's aber, weil uns das Drumherum, die Gemeinschaft, der sportliche Grundgedanke der Bewegung antreiben. Wer tausende und abertausende von Euro in Material, TL, Coaching etc. steckt, nur um sich am Ende die "I'm an Ironman, hoho!"- Nadel anzustecken, ohne unterwegs das Spektakel zu geniessen, hat m.E. nach das Thema verfehlt. Da kann man sich lieber in Schottland 'nen Adelstitel für kaufen, der gesellschaftliche Aufstieg desselben sollte ungleich höher sein.

Nochmal: Ich möchte niemanden abwerten, der an Triathlon Spass hat, das Niveau ist völlig egal! Aber der Spass an allem, der scheint vielen zunehmend abzugehen.

In Greding z.B. hat irgendein Depp sein Kalibur mit Xentis geschoben. Wenn er Spass am Material hat, bitte, soll er's tun, aber mit Omas altem Hollandrad wäre das ebenso ausgegangen, er hätte selbige Finanzen nur ungleich gewinnbringender anderswo einsetzen können: Familie, Freunde, Kino, Spendenaktionen und dergleichen.
Unter'm Strich wäre mehr Menschen bei gleichem Ergebnis geholfen gewesen.


Man muss nicht alles im Leben vollkommen durchplanen; aber irgendwie ist niemand mehr bereit, eigene Erfahrungen- und dazu zählen auch die schlechten- zu machen.



Und das mit Roth ist blöd kommuniziert gewesen, da hat Björn schon Recht: Man kann nicht Nikolaus die "allerletzten Startplätze" für 50 Taler extra verhökern und einige Zeit später noch "Restbestände" zum regulären Preis verkaufen. Das ist, hart formuliert, eine Lüge gewesen.

Och, ich kann die beiden schon irgendwie verstehen. Wenn da z.B. so ein Spinner wie ich daher kommt, der meint, er will 2010 die QCR machen, obwohl er 1,5Jahre vorher nicht mal 5km am Stück laufen kann und dann erst mal das lamentieren über´s Laufen anfängt anstatt einfach mal (wie LC es so schön gesagt hat) zu laufen und zu lernen, dass das was tolles ist.
Dann wohlmöglich noch ´n Carbonhobel für 10k€ kaufen und auch bei der restlichen Ausrüstung nur das teuerste kaufen um dann letztenendes irgendwo bei 13-15h ins Ziel zu kommen. Solche Leute sind dann an dem Ruf der Triahtleten ("die kaufen alles, egal wie teuer und sinnvoll das ist") schuld. Natürlich sind die gut und wichtig für die Wirtschaft, aber für den Sport sicher nicht.

(Den Teil mit dem Material kann ich zwar nicht auf mich beziehen, gestehe aber ein, daß wenn das nötige Kleingeld vorhanden wäre, ein Carbonhobel im Keller stehen würde... )

So langsam kapiere ich aber, das man Training nur sehr bedingt durch teures Material ersetzen kann...

Hast recht, bist eine ziemliche Belastung und Zumutung für das Forum Aber mach dir nix draus, ich bin auch nicht viel schneller

Wie schnell man ist, ist völlig egal. Wichtig ist nur, dass man gut vorbereitet ist, um die Strecken ohne gesundheitliche Schäden zu schaffen.

Das geht ja mit dem Spass einher: Den hat man nur, wenn man nicht allzuviele Schmerzen hat (Masochisten ausgenommen ), was wiederum in einem gewissen Grund-Training resultieren sollte.

Na, auf den Augenblick warte ich seit Jahren.

Mir persönlich ist es völlig egal, ob einer mit dem 6kg Carbonhobel zur VD antanzt oder mit dem Hollandrad über die LD gondelt. Jeder wie er mag.

Was mich in dieser Gesellschaft immer mehr verwundert, ist das anscheinend niemand mehr aufgrund eigenen Überlegens etwas macht, sondern, dass zu allem und jedem "Experten" befragt werden müssen.

Bezogen auf das Erdalter könntest Du glatt recht haben...

Ja, und die Teilnahme an einer Langstrecke setzt auch ein relativ hohes Trainingsniveau voraus. Das ist nichts für Anfänger, meiner Meinung nach.

Ja, ARD+ZDF hat auch für jedes Sportereignis mindestens einen Experten rumstehen.

Das stimmt und daneben werden eben auch viel zu häufig Abkürzungen gesucht, mit denen man ohne den ganzen Aufwand ans Ziel kommt. Speziell auf Tria bezogen heißt das eben, dass sie Ausdauersport betreiben und weder physisch und psychisch Ausdauer haben bzw. bereit sind, sich diese anzueignen.

Dazu kommt bei TS noch, dass dort ein Heer von Möchtegernexperten versammelt ist, die u. a. eben diese Tipps verkauft. Teilweise ist das auch bei den Filmbeiträgen zu sehen: "Schneller schwimmen mit den richtigen Dehnübungen" o. ä. hieß neulich ein Beitrag. Meine Güte! Als wenn irgendein Tria seine schwimmerische Glanzleistung mit fehlender Beweglichkeit erklären könnte. Oder eben auch Crossfit, "revolutioniert das Ausdauertraining". Gut, nach 40 Seiten Debatte kam dann dabei raus, dass es eigentlich "wer kein Bock auf Training hat und 3h/Woche was tun will, kann auch ne LD schaffen" gemeint war.

Von den ganzen Hanseln, mit ihren "Nur noch 40!!!! Wochen bis zur VD!!!!!! Wie kann ich meinen Plan retten????!!!?????" mal ganz abgesehen

Naja, natürlich ersetzt das nicht das Training, aber es motiviert so ziemlich jeden, den ich kenne, entsprechend zu trainieren, damit es nicht ganz so bekloppt aussieht, wenn man mit dem ganzen Carbon unterwegs ist. Ich selbst bemühe mich ja auch nach Kräften um eine halbwegs dem Material angepasste Radform - beim Laufen fällt es dann weniger auf, wenn man läuft

Ach ja - der Kalibur/Xentis-Schieber: falls das 2007 war, wars u.U. ein Bekannter von mir, der bei der Einfahrt in den Kalvarienberg ein Problem mit der Schaltung und nicht die Macht hatte, den Huckel aufm großen Kettenblatt hochzuwuchten (:lachen) Er ist halt zum dortigen Mavic-Mann gelaufen und hat sich bzgl. der Schaltung helfen lassen.
Und das selbst zu machen bringen manchmal auch Leute nicht fertig, die auf dem allerletzten Hobel am Start stehen - Pauschalkritik oder -Lustigmachen ist also aus meiner Sicht und auch hier zu der bisherigen Diskussion nicht sinnvoll.

Es war 2008 und er war dick.

Heißt also, Du und die beiden anderen von Dir erwähnten Nicht-Trainierer (genau das glaube ich euch sowieso nicht) sind schon doch irgendwie trainiert bzw. von Natur aus begünstigt - wenn das jemand nun nicht ist, sich aber unsicher, wie er es machen soll (und dann noch aus Versehen die Fachjournaillie zu Rate zieht), dann kommt er womöglich manchmal auf komische Ideen und stellt entsprechend komisch anmutende Fragen an andere komische Leute

Okay, dann war ers nicht! Wäre mir auch peinlich gewesen, war quasi 'mein' Rad..